Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

A.6.3 Mess- und Auswertemethoden der terrestrischen Vermessung

Messmethoden

Tab.A.6.3-1: Messmethodik der terrestrischen Vermessung im Bereich des WSA Hamburg

Messparameter Messmethodik Genauigkeit Messdaten Datenspeicherung Bemerkungen
Position (Lage) Realtime-Kinematic GPS Relativ: ± 1 cm Absolut: ± 2 - 3cm Geografische WGS-84-Koordinaten Gauss-Krüger-Koordinaten im LST100, bzw. LST210 Lageanpassung über amtl. TP-Punktfeld
Position (Höhe) Realtime-Kinematic GPS Relativ: ± 1 cm Absolut: ± 2 -5cm Höhe über WGS-84 Ellipsoid Höhe über Normalnull Höhenanpassung über amtl. Niv-Punktfeld
3D-Punktposition Tachymeter-Totalstation Relativ: ± 1cm Absolut: ± 2 -4cm Winkel- und Streckenelemente GK-Koordinaten im LST100, bzw. LST210 mit NN-Höhe  
Objektcodes Realtime-Kinematic GPS, Polaraufnahme   Objektcodes Punktcodierung  
Bildpunkt Photogrammetrische Befliegung   Fotos Luftbilder, abgeleitete Koordinatendaten Nur Hamburger Delegationsstrecke

Digitalisierung vorhandener Altprofile

Bei der Planung der Vermessungen wurde entschieden, dass aus Sicht der Beweissicherung ein Vergleich der neu zu messenden Geländeprofile mit vorhandenen, zum 12m- (1965) und 13,5 m-Ausbau (1974) der Fahrrinne gemessenen Profile, von großem Interesse ist, da auf diese Weise auch längerfristige Veränderungen im Uferbereich erkennbar werden. Da die Altprofile im gesamten Uferbereich des WSA Hamburg einen durchschnittlichen Abstand von ca. 200 m aufweisen, wurden grundsätzlich diese Linien verwendet und somit auf eine starre Neufestlegung im Abstand von genau 200m verzichtet.

Auf diese Weise entstand eine Querprofilplanung mit unregelmäßigen Abständen von 70 - 270 m, der jedoch dem Sinn nach der Forderung aus dem Planfeststellungsbeschluss entspricht. Bei der Entscheidung für diese Vorgehensweise wurde der Nachteil in Kauf genommen, dass die Profile weder durchgängig sind (gegenüberliegende Profile treffen sich nicht), noch einen Bezug zu den Peillinien der aquatischen Vermessung haben.

Zur Digitalisierung der Altprofile war es meistens nötig, die Koordinaten der Anfangs- und Endpunkte aus den älteren Uferkarten abzugreifen und anschließend vom damals verwendeten Michaelissystem (mit Nullpunkt Hamburger Michel) nach Gauß-Krüger zu transformieren. In einigen Fällen konnte auch auf vorhandene Koordinaten zurückgegriffen werden. Bei der Digitalisierung bzw. Transformation ist infolge des Darstellungsmaßstabes der Urkarten (1:2000) und durch Netzspannungen zwischen beiden Uferseiten mit Lageungenauigkeiten von bis zu 1 m zu rechnen.

Namensproblematik der Profile

In der Vergangenheit wurden die Profilnamen teilweise nach aufsteigenden Nummern, teilweise nach Kilometerbezeichnungen vergeben. Um Namenskonflikte zu vermeiden und ein einheitliches Format zu erhalten, wurden alle Profile nach ihrer Lage zum Stromkilometer neu benannt. Der alte Name wurde weiterhin als Ordnungskriterium geführt.

Auswertemethoden

Ergebnis aller angewendeten Messmethoden sind Gauss-Krüger-Koordinaten mit NN-Höhenbezug. Zur Herstellung von Geländeprofilen, Geländemodellen und anderen Zeichnungen werden verschiedene Auswertemethoden angewendet.

Tab.A.6.3-2: Auswertemethoden der terrestrischen Vermessung

Ausgangsgrößen Auswertemethode Produkt Bemerkungen
GK-Koordinaten mit NN-Höhe Programme unter CAD-System MicroStation Geländeprofil  
GK-Koordinaten mit NN-Höhe Programme unter CAD-System MicroStation Geländemodell mit Dreiecksvermaschung  
GK-Koordinaten mit NN-Höhe Spezielle Software Geländemodell mit Rasterdaten Evtl. Weiterverarbeitung in MicroStation
GK-Koordinaten mit NN-Höhe Programme unter CAD-System MicroStation Zeichnungen von Abbruchkanten und MThw-Linie, Biotopkartierungen  
Orthophotos Stereo-Photogrammetrie Koordinaten der Bildpunkte Nur Hamburger Delegationsstrecke

Randparameter der terrestrischen Vermessung

Tab.A.6.3-3: Randparameter der terrestrischen Vermessung

Parameter Messmethodik Korrektur Art der Korrektur Bemerkungen
Spannungen im Lagefestpunktfeld Realtime-Kinematic o. Postprocessing GPS Kalibrierung, örtliche Anpassung Autom. Korrektur über Helmert-Transformation  
Spannungen im Höhenfestpunktfeld Realtime-Kinematic o. Postprocessing GPS Kalibrierung, örtliche Anpassung Autom. Korrektur über bestanpassende Ebene  
Opt. Winkelmessung Justierungsprogramm Im Instrument rechnerisch  
Entfernungsmessung Justierungsprogramm Im Instrument rechnerisch  
GPS-Daten Im Empfänger Statistische Tests rechnerisch