Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

V.3.2 Terrestrische Biotope

Flächendeckende Bestandserfassung gefährdeter Biotope

Nachdem die eigentliche Nullbefliegung zur flächendeckenden Bestandserfassung gefährdeter Biotope im Jahr 2000 erfolgte und die erste Folgebefliegung erst 2002 stattfinden wird, sind Aussagen über ausbaubedingte Veränderungen noch nicht möglich.

Allerdings sind Veränderungen zwischen der Befliegung im Rahmen des Pilotprojektes aus dem Jahr 1999 und der Kartierung der UVS zu erkennen. Darauf wurde bereits im Abschlussbericht der BfG zum Pilotprojekt der HRSC-A-Befliegung (BfG 2000) hingewiesen. Für den Bereich der Insel Pagensand wurden in diesem Bericht Veränderungen aufgezeigt, für die verschiedene Ursachen verantwortlich sind, z. B. die natürliche Dynamik / Sukzession verschiedener Vegetationsbestände, anthropogene Veränderungen oder Veränderungen auf Grund generalisierter Abgrenzungen in oftmals nur schwer einsehbaren Vegetationsbeständen im Uferbereich. Aus den nun vorliegenden digitalen Daten der Befliegung des Jahres 2000 konnten in einem ersten stichpunktartigen Vergleich auch in anderen Uferabschnitten ebenfalls Veränderungen gegenüber der Kartierung der UVS festgestellt werden (siehe Abb. V.3.2-1 Röhricht - Veränderungen im Bereich Pagensand / Pinnaumündung / Haseldorfer Binnenelbe). Ein vollständiger Vergleich zwischen der Befliegung 2000 und der UVS konnte bisher noch nicht durchgeführt werden.

Abb. V.3.2-1: Röhricht - Veränderungen im Bereich Pagensand / Pinnaumündung / Haseldorfer Binnenelbe

Auch zwischen der HRSC-A-Befliegung aus dem Pilotprojekt 1999, der Nullbefliegung 2000 und der zusätzlichen Befliegung der Insel Pagensand im Jahr 2001 lassen sich Veränderungen feststellen, die aber noch nicht hinsichtlich der Ursachen überprüft werden konnten.

Vermessung gefährdeter Biotope

Die ersten Wiederholungsmessungen gefährdeter Biotope (Kapitel II.2.5 und Kapitel II.3.5) im Rahmen von Transektaufnahmen sind für 2002 vorgesehen, so dass hierzu noch keine Auswertungen vorgenommen werden konnten.

Zur Dokumentation der Standorte des Schierlings-Wasserfenchels wurden im NSG Heuckenlock von 1999 bis 2001, an der Este-Mündung und im NSG Overhaken jeweils in den Jahren 2000 und 2001 über 200 Einzelpflanzen und Gruppen dieser Pflanzen nach Lage und Höhe genau vermessen. Ergänzend dazu können Ergebnisse aus einem F+E-Vorhaben "Pilotprojekt zur nachhaltigen Sicherung des Lebensraums des Schierlings-Wasserfenchels (Oenanthe conioides) an der Elbe in Hamburg" zur Auswertung heran gezogen werden. Die Zwischenberichte für die Jahre 2000 und 2001 (KURZ 2002) sind in den Materialien enthalten.

Es zeigen sich starke jährliche Schwankungen der Populationen des Schierlings-Wasserfenchels an den einzelnen Fundorten (siehe KURZ 2002). Da über die genauen Lebensraumansprüche dieser Pflanzenart noch relativ wenig bekannt ist, lassen sich auch über die Gründe für diese Schwankungen – seien sie natürlicher oder anthropogener Art – noch keine Aussagen treffen. Die Standortansprüche dieser Pflanze werden im Rahmen des F+E-Vorhabens, das auf 5 Jahre angelegt ist, näher untersucht. Zur Zeit können also noch keine Aussagen über ausbaubedingte Veränderungen bezüglich des Schierlings-Wasserfenchels gemacht werden.