Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

V.1.1 Wasserstände

V.1.1 Wasserstände

Einer der wichtigsten Parameter der Beweissicherung ist der Wasserstand, da er erfahrungsgemäß unmittelbar und am besten nachweisbar auf einen Fahrrinnenausbau reagiert. Das Ausmaß der Wasserstandsveränderungen ist zugleich ein wichtiger Indikator für die Intensität der ökologischen Folgen einer Ausbaumaßnahme. Große Wasserstandsveränderungen gehen einher mit entsprechend starken Veränderungen der weiteren hydrologischen Parameter (z.B. Strömungen), die wiederum gemeinsam u.a. auf die Ufertopographie, ufernahe Biotope und weitere Schutzgüter wirken. Im Umkehrschluss kann angenommen werden, dass geringfügige Wasserstandsänderungen kaum mit nennenswerten Beeinträchtigungen der Umwelt verknüpft sind.

Die Hauptausbaumaßnahmen zur Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe wurden im Jahr 1999 durchgeführt. Ausbauwirkungen lassen sich anhand der vorliegenden Wasserstandswerte nicht feststellen:

Das Tideniedrigwasser weist eine seit langem anhaltende sinkende Tendenz auf, deren Ursachen noch nicht abschließend geklärt sind. Seit Mitte der 1980er Jahre, insbesondere aber seit etwa 1990, liegt offenbar kein stabiler hydrologischer Zustand der Tideelbe vor: So ist z.B. am Pegel St. Pauli seit etwa 1985 ein Niedrigwasser-Absunk insgesamt etwa 20 cm, im Mittel also > 1 cm/Jahr, zu verzeichnen. Ob und in welchem Maße die jüngste Fahrrinnenanpassung dazu beiträgt bzw. beigetragen hat, dass die abnehmende Tendenz des MTnw bis dato anhält, kann derzeit nicht gesagt werden. Augenscheinlich ist aber eine Verstärkung des Niedrigwasser-Trends durch die im Jahre 1999 durchgeführten Hauptarbeiten zur Fahrrinnenanpassung an den Pegeln des Untersuchungsgebietes nicht eingetreten. Insofern ist festzuhalten, dass die gemäß UVU-Prognose zu erwartende maximale Tnw-Absenkung (bis zu 7 cm im Bereich des Hamburger Stromspaltungsgebietes) bislang offenbar nicht eingetreten ist.

Bei der Entwicklung des Tidehochwassers hat sich bislang keinerlei nachweisbare Reaktion auf den 1999er Fahrrinnenausbau gezeigt. Der gemäß UVU-Prognose zu erwartende maximale Thw-Anstieg (bis zu 4 cm im Hamburger Raum) ist bislang nicht eingetreten. Daraus ist zugleich ableitbar, dass auch die Sturmflutwasserstände durch den Fahrrinnenausbau nicht negativ beeinflusst wurden.

Vor diesem Hintergrund ist nach dem derzeitigen Wissenstand nicht erkennbar, dass die UVU-Prognosen zu den Auswirkungen der Fahrrinnenanpassung erreicht oder gar übertroffen werden.