Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

II.3.5 Vermessung (Terrestrische Topographie)

Die Terrestrische Vermessung zur Beweissicherung betrifft geografisch gesehen den Bereich zwischen Deichkrone und Niedrigwasserlinie, d. h. das gesamte Elbvorland mit seinen Überflutungsräumen. Ziel ist die Dokumentation von Veränderungen der Geländegestalt bzw. Geländebewuchses im Elbvorland. Die Messungen gliedern sich thematisch wie folgt:

  • Querprofilmessungen (Deich bis MTnw)
  • Biotopvermessung (Standortbestimmung einzelner Pflanzen, sowie Transektmessung)
  • Messungen der MThw-Linie

Die Nullmessung der Querprofile wurde im Sommer 1998 abgeschlossen. Mess- und Auswertemethodik siehe auch Kapitel V und VI. Die Ergebnisse der Querprofilmessungen sind auf den beigefügten CD 5 (Terrestrische Vermessung) dokumentiert.

Querprofilmessungen

Im Zeitraum von April 1998 bis Juni 1998 wurden im Bereich des WSA Lauenburg 194 Geländeprofile terrestrisch vermessen. Der Messbereich reicht von Elbe-km 586 (Sperrwerk Geesthacht) bis km 607,5 (Beginn der Hamburger Delegationsstrecke bei Oortkaten) und erfasst das Gelände von Deichoberkante bis zum MTnw-Niveau. Da in diesem Bereich keine terrestrischen Profilaufnahmen älteren Datums vorliegen, wurde die Lage der Profile kongruent mit den Querprofilen der aquatischen Vermessung in 200 m-Abständen quer zur Stromachse neu festgelegt (siehe Übersicht in Abb. II.3.5-1). In der nachfolgenden Tabelle II.3.5-1 sind die Erhebungen im Einzelnen aufgeführt:

Tab. II.3.5-1: Terrestrische Profilmessungen im Bereich des WSA Lauenburg zum IST-Zustand

Bereich Ufer Anzahl von bis Profildichte (m)
Geesthacht, Sperrwerk bis Hamb. Delegationsstrecke R 91 587 607,5 200
Geesthacht, Sperrwerk bis Hamb. Delegationsstrecke L 103 586 607,5 200
SUMME   194      

Die gelieferten Punktdaten wurden zu Profildarstellungen verarbeitet.

Die 1. Wiederholungsmessung der Querprofile wurde von März bis Juni 2002 durchgeführt (ausführende Stelle: WSA Hamburg).

Abb. II.3.5-1: Terrestrische Profilmessungen im Bereich des WSA Lauenburg zum IST-Zustand

Weitere Profilmessungen wurden zum Thema "gefährdete Biotope" sowie zum Thema "Sondermessungen" in der Ilmenauniederung durchgeführt.

Vermessung gefährdeter Biotope

Im Herbst 1999 wurden in der Ilmenauniederung (zu Niedersachsen) Transekten zur Erfassung von Gelände- und Bewuchsänderungen im Detailbereich vermessen. In Zusammenarbeit mit einem Gutachter (Biologe), der während der Messung anwesend war, wurden in 3 Profilen mit je 2 m Abstand die Pflanzenart, Beginn des Bewuchses, Geländehöhe und Koordinaten erfasst. Nach der Datenauswertung und Profildarstellung wurden die digitalen Zeichnungen durch den Gutachter um die entsprechenden Pflanzenarten ergänzt, so dass bei den nachfolgenden Aufnahmen ein Vergleich mit der Nullmessung durch Abgreifen von Streckendifferenzen im Profil möglich ist (s. Abb. II.3.5-2).

Abb. II.3.5-2: Beispielhafte Darstellung der Vermessung von Transekten in ausgewählten Bereichen mit gefährdeten Biotopen

Ein weiteres Einzeltransekt wurde in oben beschriebener Weise im August 2000 im Bereich Warwisch / Overhaken aufgenommen.

Eine erste Wiederholungsmessung der Transekte Ilmenauniederung und Overhaken wurde bereits durchgeführt: Overhaken im Sommer 2001, Ilmenauniederung im Mai 2002.

In unmittelbarer Nähe des o. g. Transektes Warwisch / Overhaken befindet sich ein von der Hamburger Umweltbehörde künstlich angelegter Priel (Abb. II.3.5-3), in dem u. a. der dort angepflanzte Schierlings-Wasserfenchel beobachtet wird. Durch die genaue Vermessung der einzelnen Pflanzenstandorte nach Lage und Höhe durch das WSA Hamburg im Sommer 2000 und die vereinbarte jährliche Folgemessungen in den Jahren 2001, 2002 und 2003 soll die Fortentwicklung des Bestandes detailliert nachvollzogen werden, sowie Erkenntnisse über die Wachstumsbedingungen des Wasserfenchels gewonnen werden.

Eine 1 Wiederholungsmessung der Pflanzenstandorte wurde vom WSA Hamburg im Sommer 2001 durchgeführt. Ergebnisse aus dieser Messung können sind auf der Materialien CD dokumentiert.

Abb. II.3.5-3: Künstlich angelegter Priel in Warwisch / Overhaken

Ufer-Abbruchkanten

Es sind keine Abbruchkanten gemäß Planfeststellungsbeschluss zu vermessen.

Bauwerksvermessungen

Es wurden keine Bauwerke eingemessen.

MThw-Linien

Die MThw-Linie an beiden Seiten der Elbe wurde im Sommer 1998 zwischen Elbe-km 586 und 607,5 vermessen. Die MThw-Linie der Ilmenau wurde im Sommer 2000 von der Mündung bis zum Ende des Untersuchungsbereiches vermessen. Maßgeblich für die Erfassung waren die (auf die Kilometerabschnitte interpolierten) mittleren Hochwasserstände der Jahresreihe 1986-1995.

Die 1. Wiederholungsmessung der MThw-Linie wurde von März bis Juni 2002 vom ausgeführt (ausführende Stelle: WSA Hamburg).

Mittelwasserlinie

Eine Aufnahme der Mittelwasserlinie erfolgte nicht.