Zukunft Eider
Seit mehreren Jahrzehnten unterliegen die Gewässersysteme von Eider und Treene starken Veränderungen. In der Tideeider wird ein Sedimenteintrag beobachtet. Als Folge der Sedimentation verringern sich u.a. die Gewässerprofile und das natürliche Gefälle. Somit wird die Entwässerung des Hinterlandes zunehmend beeinträchtigt. Das Eider-Sperrwerk sowie die Anlagen Nordfeld und Friedrichstadt erzielen als Unterstützung zur Entwässerung einen immer geringer werdenden Erfolg. Diese Problematik (starke Sedimentation und Entwässerungsschwierigkeiten; verstärkt durch die gleichzeitige Landsenkung insbesondere auf tiefgründigen Moorstandorten), die sich u.a. nach dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals und der Anlage Nordfeld (Oberwasserentzug, Tidereflektion) ergeben hat, ist in der Fachwelt als „Eiderproblem“ bekannt.
Hinzu kommen langfristig erschwerend Auswirkungen des Klimawandels, wie veränderte Niederschläge und ein beschleunigter Meeresspiegelanstieg. Dadurch ergeben sich gesteigerte Herausforderungen vor allem an die Entwässerung des Binnenlandes.
Die Gesamtsituation erschwert zudem den Erhalt der Schifffahrt.
Daraus ergibt sich der Bedarf einer modellgestützten Untersuchung des Eider-Treene-Systems mit der Zielsetzung,
- die weitere morphologische Entwicklung der Tideeider hinsichtlich ihrer Funktion als Vorfluter möglichst günstig zu beeinflussen,
- die Entwässerung des Eider-Treene-Systems mit Hilfe eines optimierten Betriebes der wasserwirtschaftlichen Anlagen und eines zu entwickelnden Vorhersagesystems kurzfristig zu erhalten und das System langfristig an den Klimawandel und die Landsenkung anzupassen und
- die Schifffahrt zu erhalten
Für die oben beschriebenen Fragestellungen und Zielsetzungen wurde das Projekt „Zukunft Eider“ ins Leben gerufen, mit dem Vorarbeiten zur Schaffung einer erforderlichen klimagerechten Anpassung und Erweiterung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur im Einzugsgebiet erfolgen.
Am 28.01.2019 wurde hierfür in der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Standort Kiel, die Kooperation zwischen der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, dem Land Schleswig-Holstein und den zuständigen Wasser- und Bodenverbänden (Eider-Treene-Verband, DHSV Dithmarschen und DHSV Eiderstedt) unterzeichnet. Es wird eine Projektlaufzeit mit ca. 5 Jahren angesetzt. Die Projektleitung sowie das Projektbüro wird das WSA Elbe-Nordsee in Tönning übernehmen.
Update: Das Projekt wurde bis Ende 2025 verlängert.