Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

Bereisungen 2019

Der Sinn und Zweck einer solchen Exkursion ist es, die charakteristischen Eigenschaften des  Untersuchungsgebietes und die wichtigen Prozesse Vorort aufzunehmen, um die Realität möglichst gut in einem Modell beschreiben und abbilden zu können. Dies ist wiederrum wichtig, um maßgeschneiderte Optimierungsmöglichkeiten für die Eider entwickeln zu können.

24.09.2019 - Die Tideeider zu Wasser

05.11.2019 – Das Einzugsgebiet der Eider

06.11.2019 – Anlagen an der Tideeider

24.09.2019 - Die Tideeider zu Wasser

Am 24.09. machten sich die Projektbearbeiter der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), des Deich- und Hauptsielver-bandes Dithmarschen und des damaligen WSA Tönning auf, die Tideeider mit deren Flusslauf, Ufern und Bauwerken vom Schiff aus zu besichtigen. Startpunkt war an diesem Tag die Anlage Nordfeld. Die Exkursion endete am Eider-Sperrwerk. Auf der Schifffahrt konnten u.a. beanspruchte Uferabschnitte begutachtet und wichtige Bauwerke aus einer sonst ungewohnten Ansicht wahrgenommen werden. Auch die Rinnensysteme, die bei Ebbe sichtbar werden, wurden ins Auge gefasst.

Fotostrecke 24.09.2019

Das Bild zeigt eine Straßenbrücke bei Friedrichstadt Fotostrecke 24.09.2019 Straßenbrücke bei Friedrichstadt Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

05.11.2019 – Das Einzugsgebiet der Eider

Die Übersichtskarte des Eider-Treene-Verbandes zeigt die Besichtigungspunkte am 05.11.2019. An diesem Tag wurde von fast allen Projektbeteiligten ein Teil des Einzugsgebietes der Eider „unter die Lupe genommen“, um ein Gefühl für die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse, die in den Modellen der Bundesanstalt für Gewässerkunde abgebildet werden sollen, zu bekommen.

Die Bild zeigt eine Übersichtskarte der Besichtigungspunkte Fotostrecke 05.11.2019 Übersichtskarte der Besichtigungspunkte Quelle: Eider-Treene-Verband


Vom  Amtsgebäude des ehemaligen WSA Tönning aus ging es über den ersten Punkt des Schützenhauser Polders Schwabstedt-Westerkoog entlang  der Treene zur „Natobrücke“ Süderhöft. Über das Sielbauwerk im Westerkoog bei Schwabstedt wird die Bewirtschaftung des anliegenden Polders gesteuert. Durchflossen wird er von der Oldersbek, die unterhalb des Bauwerkes in die Treene frei mündet. Im Laufe der Jahre hat sich die Bewirtschaftung dahingehend geändert, dass schon zu einem niedrigeren Wasserstand der Treene die Schütze geschlossen werden müssen, um eine effiziente Bewirtschaftung des Polders zu ermöglichen.

Das Bild zeigt ein Schützenhaus des Polders Schwabstedt-Westerkoog - Blick zum Westerkoog Fotostrecke 05.11.2019 Schützenhaus des Polders Schwabstedt-Westerkoog - Blick zum Westerkoog Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

Das Bild zeigt ein Schützenhaus des Polders Schwabstedt-Westerkoog - Sielauslass Richtung Treene Fotostrecke 05.11.2019 Schützenhaus des Polders Schwabstedt-Westerkoog - Sielauslass Richtung Treene Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Im Bereich der „Natobrücke“ bei Süderhöft wurde die Treene durchstochen und die alte Treeneschleife ist nicht mehr an die Treene angeschlossen.

Das Bild zeigt einen Kartenausschnitt der Alten Treene bei Süderhöft, ein kleiner Bildauschnitt auf der Karte zeigt die "Natobrücke" Süderhöft Fotostrecke 05.11.2019 Kleines Bild: "Natobrücke" Süderhöft, Karte: Kartenausschnitt der Alten Treene bei Süderhöft Quelle: GeoPortal.WSV (Karte); Bild: Sabine Mahner, WSA Elbe-Nordsee


Von der Treene weg und hin zur Eider an das Schöpfwerk Steinschleuse, hieß es anschließend. An der Steinschleuse befinden sich zwei Schöpfwerke, durch die der Sorgekoog (Alte Sorge) in die Eider entwässert wird. Eines davon ist eines der Ältesten im Verband (1915).

Das Bild zeigt das Schöpfwerk Steinschleuse I am Übergang Sorgekoog – Eider Fotostrecke 05.11.2019 Schöpfwerk Steinschleuse I am Übergang Sorgekoog – Eider Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

Das Bild zeigt eine Infotafel der Steinschleuse Fotostrecke 05.11.2019 Infotafel Steinschleuse Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Danach führte der Weg in das Gebiet der Alten Sorge mit dem Börmer Koog, dem Schöpfwerk  Fünfmühlen und dem Bereich um den Aussichtsturm Spielunken im Sorgekoog-Meggerkoog. Das Gewässer Ringschlote umschließt ca. 1600 ha des Börmerkooges und mündet in die Alte Sorge. Das Schöpfwerk Wassermühlen, ebenfalls eines der ältesten Schöpfwerke des Verbandes, entwässert den Börmerkoog in die Alte Sorge. Das Schöpfwerk Fünfmühlen wiederrum wird für die Bewirtschaftung des Meggerkooges verwendet und steht dabei in Wechselwirkung zwischen der Mühlenschloote im Koog und der Alten Sorge. 

Das Bild zeigt das Schöpfwerk Fünfmühlen Fotostrecke 05.11.2019 Schöpfwerk Fünfmühlen Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Auf dem Aussichtsturm Spielunken erhält der Betrachter einen guten Rundumblick über den  Sorgekoog / Alte Sorgeschleife und zugleich dem Meggerkoog.
Die Besonderheit der Bewirtschaftung des Meggerkooges besteht darin, dass im Gegensatz zu den Gebieten mit Schöpfwerken und Freilaufsielen, der Meggerkoog nur über Schloote entwässert wird. Somit fehlen die Freilaufsiele, um Wasser, z.B. im Sommer, in den Koog zu führen. Es wurden neben Trockenphasen in der Vergangenheit auch größere Landsackungen, z.B. bemerkbar durch erheblichen Straßenbruch, verzeichnet.

Das Bild zeigt den Blick vom Aussichtsturm Spielunken über den Sorgekoog/Meggerkoog Fotostrecke 05.11.2019 Blick vom Aussichtsturm Spielunken über den Sorgekoog/Meggerkoog Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Das Schöpfwerk Sandschleuse das an der Neuen Sorge liegt, war ebenfalls ein Besichtigungspunkt. Über das Königsmoor ging es nach Sorgbrück zum gleichnamigen Pegel und zur Sohlgleite. Der Bereich Sorgbrück liegt im Übergang von der Geest zur Niederung. Oberhalb des Pegels wurde der Rechen zur Sohlgleite umgebaut. Der Bereich der Sohlgleite kann im Vergleich zu den Gewässern in den Niederungen als „Wildwasserstrecke“ bezeichnet werden. Ende des ersten Bereisungstages war an dem Schöpfwerk und der Schleuse Lexfähre an der Binneneider. Durch das Schöpfwerk Lexfähre erfolgt die Wasserbewirtschaftung von der Oberen Binneneider in die Untere Binneneider und ist automatisiert. Auch das Schott zur Unteren Binneneider schließt selbständig. Mittels der Schleuse Lexfähre wird keine Wasserbewirtschaftung vorgenommen.

Das Bild zeigt das Schöpfwerk Sandschleuse Fotostrecke 05.11.2019 Schöpfwerk Sandschleuse Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

Das Bild zeigt die Sohlgleite bei Sorgbrück Fotostrecke 05.11.2019 Sohlgleite bei Sorgbrück Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

06.11.2019 – Anlagen an der Tideeider

Am zweiten Bereisungstag lag der Schwerpunkt auf den Anlagen der Tideeider. Besonders wichtig war die Besichtigung dieser Anlagen in Bezug auf die Be- und Entwässerung der Tideeider, damit u.a.u.a.u.a.u.a.u.a.u.a.u.a. der Zufluss aus den Gebieten und Vorflutern der Tideeider im Modell möglichst naturgetreu nachgebildet werden kann. Die folgende Übersichtskarte zeigt die besuchten Anlagen am 06.11.2019.

Die Karte zeigt die Übersicht der besuchten Anlagen Fotostrecke 06.11.2019 Übersichtskarte der besuchten Anlagen Quelle: Dienstleistungszentrum des Bundes für Geoinformation und Geodäsie


Gestartet wurde am Schöpfwerk Nesserdeich. Anschließend kam das Schöpfwerk St.St.St.St.St.St.St. Annen mit seiner Besonderheit des Bewirtschaftens von zwei Einzugsgebieten unterschiedlicher Höhe an die Reihe. Bei Bedarf kann das Wasser des höher gelegenen Einzugsgebietes von den Pumpen des tiefer gelegenen Gebietes mit gepumpt werden. Weil das Außentief zur Eider kürzer ist als das des Schöpfwerkes Nesserdeich, kann das Schöpfwerk St.St.St.St.St.St.St. Annen sein Außentief eigenständig freispülen.

Das Bild zeigt die Zuläufe zum Schöpfwerk St. Annen Fotostrecke 06.11.2019 Zuläufe zum Schöpfwerk St. Annen Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Als nächstes wurde die Anlage Nordfeld angesteuert. Diese Anlage trennt die Binneneider von der Tideeider. In der Binneneider herrscht kein Tideeinfluss mehr. Die Be- und Entwässerung der Binneneider wird über die 5 Sielöffnungen dieses Bauwerkes gesteuert.

Das Bild zeigt die Anlage Nordfeld: Gesamtansicht (Vordergrund: ein Schleusentorenpaar) Fotostrecke 06.11.2019 Anlage Nordfeld: Gesamtansicht (Vordergrund: ein Schleusentorenpaar) Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

Das Bild zeigt die Anlage Nordfeld: Blick auf die Binneneider Fotostrecke 06.11.2019 Anlage Nordfeld: Blick auf die Binneneider Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

Das Bild zeigt die Anlage Nordfeld: Blick auf die Tideeider Fotostrecke 06.11.2019 Anlage Nordfeld: Blick auf die Tideeider Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Ebenfalls ein größeres Bauwerk an der Tideeider ist die Anlage Friedrichstadt. Diese regelt den Zufluss der Treene in die Tideeider. Von der Anlage kann der Zufluss der Treene in die Tideeider und im Hintergrund Richtung Nordfeld die Straßenbrücke über die Tideeider betrachtet werden.

Das Bild zeigt die Mündung der Treene in die Tideeider Fotostrecke 06.11.2019 Mündung der Treene in die Tideeider Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Für die Entwässerung der Treene ist ein enges Zusammenspiel mit der Anlage Nordfeld wichtig, da, wie wir gerade erfahren haben, durch die Anlage Nordfeld der Zufluss aus der Binneneider gesteuert wird. Die mögliche Entwässerungsphase ist bei beiden Vorflutern durch die ein- und auslaufende Tide zeitlich begrenzt, weil hier keine Pumpen zum Einsatz kommen und der Wasserstand der Tideeider somit unter dem der Binneneider und der Treene liegen muss. Eine richtige Abstimmung der beiden Anlagen ist besonders in Binnenhochwasserfällen wichtig, um möglichst viel Wasser aus dem Hinterland in die Tideeider abführen zu können.

Das Bild zeigt das Schöpfwerk Saxfähre Fotostrecke 06.11.2019 Schöpfwerk Saxfähre Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Anschließend wurden dem Schöpfwerk Saxfähre und der Anlage Reimersbude ein Besuch abgestattet. Der vorhandene Freilauf des Schöpfwerks Saxfähre ist nicht in Betrieb, da dieser höher liegt als der binnenseitige Wasserstand. Auch an der Anlage Reimersbude kommen wie bei St.St.St.St.St. Annen die Zuflüsse aus unterschiedlichen Einzugsgebieten. Der von Westen kommende Reimersbuder-Sielzug kann über einen Freilauf entwässern. Der Witzworter-Sielzug und der Büttel-Sielzug werden geschöpft. 

Das Bild zeigt den Zufluss bei der Anlage Reimersbude 1 Fotostrecke 06.11.2019 Zufluss bei der Anlage Reimersbude 1 Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

Das Bild zeigt den Zufluss bei der Anlage Reimersbude 2 Fotostrecke 06.11.2019 Zufluss bei der Anlage Reimersbude 2 Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

Das Bild zeigt den Zufluss bei der Anlage Reimersbude - Außentief in die Tideeider Fotostrecke 06.11.2019 Zufluss bei der Anlage Reimersbude - Außentief in die Tideeider Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Ebenfalls ein Zufluss in die Tideeider stellt die Norderbootfahrt dar. Diese kann auch mit Eiderwasser bewässert werden. Die Norderbootfahrt zieht sich weit nach Eiderstedt hinein und wurde früher zum Gütertransport genutzt. Seit der letzten Vertiefung 1988/89 muss sie kaum unterhalten werden und ist seit kurzem denkmalgeschützt.

Das Bild zeigt den Zufluss der Norderbootfahrt Fotostrecke 06.11.2019 Zufluss der Norderbootfahrt in den Tönninger Hafen Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Über den Sielzug Kleihörn, Tetenbüll und Katharinenheerd ging es zu der tiefsten Stelle der Halbinsel Eiderstedt, dem Legesee. Im  Sommer liegt der Wasserstand bei 3,50 mPN, d.h.d.h.d.h. –1,5 mNN. Wenn das Tideniedrigwasser in Folge des Meeresspiegelanstiegs steigt, können die Flächen kaum mehr bewirtschaftet werden. Im Gegensatz zu den größtenteils drainierten Ackerflächen, sind die Grünlandflächen nicht drainiert.

Das Bild zeigt den Legesee - tiefste Stelle der Halbinsel Eiderstedt Fotostrecke 06.11.2019 Der Legesee - tiefste Stelle der Halbinsel Eiderstedt Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner


Beendet wurden die zwei intensiven Bereisungstage mit dem größten Bauwerk der Eider, dem Eider-Sperrwerk. Es ist neben den großen Anlagen Nordfeld und Friedrichstadt und den kleineren Anlagen entlang der Eider das wichtigste Bauwerk der Eider. Es schützt vor Sturmfluten, sichert die Vorflut und erhält die Schifffahrt auf der Eider. In Sturmflut- und Hochwasserfällen wird das Eider-Sperrwerk rechtzeitig geschlossen, sodass die Flut ausgesperrt wird. Dadurch wird möglichst viel Stauraum in der Tideeider zwischen dem Sperrwerk und Nordfeld vorgehalten, damit möglichst viel Wasser aus der Treene, der Binneneider und dem Hinterland aufgenommen werden kann.

Das Bild zeigt das Eider-Sperrwerk - Sielbereich binnenseitig Fotostrecke 06.11.2019 Eider-Sperrwerk - Sielbereich binnenseitig Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner

Das Bild zeigt das Eider-Sperrwerk - Blick auf den Vorhafen Fotostrecke 06.11.2019 Eider-Sperrwerk - Blick auf den Vorhafen mit der Außeneider Quelle: WSA Elbe-Nordsee, Aufnahme: Sabine Mahner