Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

II.2.2.2 Entwicklung der Baggermengen im Bereich des WSA Hamburg

Zweck des Fahrrinnenausbaues ist neben der Bereitstellung ausreichender Fahrwassertiefen für die großen Containerschiffe die Verringerung des Aufwandes für die Unterhaltung der tiefen Fahrrinne durch strombauliche Maßnahmen. Deshalb wurden an den bisherigen Unterhaltungsschwerpunkten subaquatische Baggergutablagerungsflächen angelegt mit dem Ziel, die Gewässerströmung auf den Bereich der tiefen Fahrrinne zu konzentrieren und damit ihre Räumkraft zu erhöhen, was u.a. auch eine generelle Minimierung der anthropogenen Eingriffe in das "System Tideelbe" zur Folge haben soll.

Um festzustellen, ob dieses Ziel auch erreicht wird, müssen die Baggermengen der einzelnen Jahre miteinander verglichen werden. Dies erfolgt in den folgenden beiden Abbildungen sowohl für den einzelnen Revierabschnitt als auch für Jahresbaggermenge des Reviers des WSA Hamburg.

In Abbildung II.2.2.2-1 sind die Baggermengen aus der Dokumentation von jedem Baggerabschnitt auf jeden Abschnittskilometer umgelegt worden und zum Vergleich für die o. g. Jahre nebeneinander dargestellt.

Abb. II.2.2.2-1: Vergleich der Unterhaltungsbaggermenge in den einzelnen Revierabschnitten von 1996 bis 2001

Aus dieser Abbildung geht hervor, dass die Baggermengen im Bereich der Baggergutablagerungsflächen Krautsand Nord und Krautsand Süd (Elbekilometer 671 bis 674) erheblich zurückgegangen sind. Es sieht bis zum jetzigen Zeitpunkt so aus, dass diese Strombauwerke die ihnen zugedachte Funktion erfüllen.

Im Bereich der Baggergutablagerungsfläche Twielenfleth (Elbekilometer 652 bis 653) ist hingegen nur in sehr geringem Maße ein Trend zur Verringerung der Unterhaltungsbaggermengen erkennbar. Der erhoffte Effekt ist damit bislang nicht eingetreten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Unterhaltungsbaggermengen in diesem Bereich in den nächsten Jahren entwickeln werden.

Das Jahr 1999 ist bei diesem Vergleich wenig aussagekräftig, da aufgrund des Fahrrinnenausbaus eine eindeutige Trennung der Unterhaltungsbaggermengen von denen des Ausbaus nicht möglich ist.

In Abb. II.2.2.2-2 sind die Jahresbaggermengen für die o. g. Jahre zum Vergleich nebeneinander dargestellt worden.

Abb. II.2.2.2-2: Vergleich der Jahresbaggermengen der Unterhaltung von 1996 - 2001

Aus dieser Abbildung geht hervor, dass die Unterhaltungsbaggermengen nach dem Fahrrinnenausbau zumindest im Vergleich zu den beiden Jahren vor dem Ausbau deutlich zurückgegangen sind. Der erwartete sogenannte morphologische Nachlauf, d. h. eine vorübergehende Erhöhung der Baggermengen aufgrund von Anpassungsvorgängen im Gewässerbett unmittelbar nach dem Ausbau über ca. 2 bis 3 Jahre, ist bisher nicht eingetreten.